
Die größten Fehler bei der Firmengründung in Österreich – und wie Sie diese vermeiden
Das erfahren Sie in diesem Artikel:
1. Warum eine gründliche Planung entscheidend ist
2. Fehler Nr. 1: Die falsche Rechtsform wählen
3. Fehler Nr. 2: Wichtige Anmeldungen und Genehmigungen übersehen
4. Fehler Nr. 3: Finanzielle Planung unterschätzen
5. Fehler Nr. 4: Steuerliche Pflichten vernachlässigen
6. Fehler Nr. 5: Die Sozialversicherung nicht berücksichtigen
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung Fehler vermeiden
1. Warum eine gründliche Planung entscheidend ist
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Unternehmerinnen und Unternehmer eine große Chance – sei es als Einzelunternehmer oder mit einer eigenen Firma in Österreich. Doch eine Firmengründung ist nicht nur mit Chancen, sondern auch mit Risiken verbunden. Viele Gründerinnen und Gründer machen Fehler, die später teuer werden können.
Ob unklare Geschäftsstruktur, versäumte Anmeldungen oder falsche Finanzplanung – typische Stolpersteine lassen sich vermeiden, wenn man sich vorab gut informiert. Wer eine Firma in Österreich gründen möchte, sollte die häufigsten Fehler kennen und wissen, wie man sie umgeht.
2. Fehler Nr. 1: Die falsche Rechtsform wählen
Eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen bei der Gründung eines Unternehmens in Österreich ist die Wahl der richtigen Rechtsform. Viele Gründerinnen und Gründer entscheiden sich aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit für eine ungeeignete Struktur – oft mit finanziellen oder haftungsrechtlichen Folgen.
Darauf muss geachtet werden:
- Einzelunternehmen vs. GmbH: Einzelunternehmen sind schnell gegründet, aber die Gründerin oder der Gründer haftet mit dem gesamten Privatvermögen. Eine GmbH bietet Haftungsschutz, erfordert aber mehr Kapital und bürokratische Schritte.
Unser Tipp: Wer persönliches Risiko minimieren möchte, sollte prüfen, ob eine GmbH oder eine andere Gesellschaftsform mit begrenzter Haftung sinnvoll ist. - Mindestkapital bei einer GmbH: Für eine klassische GmbH sind 35.000 Euro Stammkapital erforderlich, von denen mindestens 17.500 Euro eingezahlt werden müssen.
- Es ist auch eine Flexible Kapitalgesellschaft (FlexCo) verfügbar. Das Mindeststammkapital ist 10.000 Euro und hier sind mindestens 5.000 Euro in bar einzuzahlen.
Unser Tipp: Die FlexCo bietet eine moderne und flexible Alternative zur traditionellen GmbH und insbesondere für innovative Unternehmen und Start-Ups interessant.
3. Fehler Nr. 2: Wichtige Anmeldungen und Genehmigungen übersehen
Eine Firmengründung in Österreich erfordert verschiedene Anmeldungen und Bewilligungen, je nach Branche und Geschäftsmodell. Wer diese übersieht oder zu spät erledigt, riskiert Verzögerungen oder sogar Strafen.
Darauf muss geachtet werden:
- Gewerbeanmeldung: Die meisten Unternehmen müssen ihr Gewerbe bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat anmelden.
Unser Tipp: Manche Gewerbe sind reglementiert (z. B. Handwerk, Baugewerbe) und erfordern eine spezielle Bewilligung. Wer sich frühzeitig informiert, vermeidet Verzögerungen. - Steuerliche Erfassung: Nach der Gewerbeanmeldung muss das Unternehmen beim Finanzamt registriert werden.
Unser Tipp: Wer eine Umsatzsteuerpflicht erwartet, sollte sich frühzeitig um eine UID-Nummer kümmern, um späteren Aufwand zu vermeiden.
4. Fehler Nr. 3: Finanzielle Planung unterschätzen
Viele Unternehmen scheitern nicht am Geschäftsmodell, sondern an fehlender Liquidität und falscher Finanzplanung. Besonders in der Gründungsphase können unerwartete Kosten entstehen, die oft unterschätzt werden.
Darauf muss geachtet werden:
- Anfangsinvestitionen realistisch kalkulieren: Neben der eigentlichen Geschäftsidee fallen Kosten für Büroräume, Ausstattung, Software, Personal und Marketing an.
Unser Tipp: Ein detaillierter Businessplan hilft, den Kapitalbedarf realistisch zu planen und frühzeitig Förderungen oder Kredite zu prüfen. - Rücklagen für Steuern und Abgaben einplanen: Umsatzsteuer, Einkommenssteuer oder Sozialversicherungsbeiträge werden oft unterschätzt.
Unser Tipp: Wer von Anfang an einen Steuerberater einbindet, kann finanzielle Überraschungen vermeiden.
5. Fehler Nr. 4: Steuerliche Pflichten vernachlässigen
Viele neue Unternehmerinnen und Unternehmer unterschätzen die steuerlichen Verpflichtungen, die mit einer Firmengründung in Österreich einhergehen. Fehler in der Buchhaltung oder bei der Abgabe von Steuererklärungen können zu Nachzahlungen oder Strafen führen.
Darauf muss geachtet werden:
- Umsatzsteuer und Kleinunternehmerregelung: Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 35.000 Euro netto (ab 1.1.2025 55.000 Euro brutto) können sich von der Umsatzsteuer befreien lassen – aber das hat auch Nachteile - Vorsteuerabzug steht nicht zu.
Unser Tipp: Wer größere Investitionen plant, kann oft von einem freiwilligen Verzicht auf die Kleinunternehmerregelung profitieren. - Pflicht zur Buchhaltung: Während kleine Unternehmen mit einer einfachen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung arbeiten können, müssen GmbHs eine doppelte Buchhaltung führen.
Unser Tipp: Eine Zusammenarbeit mit einem Steuerberater kann helfen, Fehler zu vermeiden.
6. Fehler Nr. 5: Die Sozialversicherung nicht berücksichtigen
In Österreich besteht für Selbständige eine Sozialversicherungspflicht. Wer ein Unternehmen gründet, muss sich bei der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) anmelden. Wer diese Pflicht übersieht oder hinauszögert, riskiert Nachzahlungen und fehlenden Versicherungsschutz.
Darauf muss geachtet werden:
- Pflichtversicherung für Selbständige: Selbst wer nur nebenberuflich selbständig tätig ist, kann unter die Pflichtversicherung fallen.
Unser Tipp: Wer unsicher ist, ob er versicherungspflichtig ist, sollte sich frühzeitig bei der SVS informieren. - Einstiegsvergünstigungen für Gründer: In den ersten Jahren gibt es oft reduzierte Sozialversicherungsbeiträge für Neugründer.
Unser Tipp: Diese Vergünstigungen helfen, die Fixkosten in der Anfangsphase niedrig zu halten – daher lohnt es sich, sie zu nutzen.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung Fehler vermeiden
Die Gründung einer Firma in Österreich bringt viele Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich. Viele Fehler lassen sich durch eine gründliche Planung, eine professionelle Beratung und eine realistische Finanzstrategie vermeiden.
Wer sich vorab mit den wichtigsten rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Themen auseinandersetzt, spart sich später hohe Kosten und unnötigen Stress – und kann sich voll auf den geschäftlichen Erfolg konzentrieren.
(Dieser Artikel ersetzt keine rechtliche oder steuerliche Beratung. Für konkrete Fragen und individuelle Unterstützung melden Sie sich gerne bei uns.)
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