1. Warum Steuerprüfungen ernst genommen werden sollten

Unternehmen in Österreich und der Slowakei können jederzeit von einer Steuerprüfung betroffen sein. Die Finanzbehörden führen diese Prüfungen durch, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre steuerlichen Verpflichtungen korrekt erfüllen.

Während manche Prüfungen routinemäßig ablaufen, können andere zu Nachforderungen, Strafen oder langwierigen Verfahren führen. Besonders Unternehmen, die grenzüberschreitend tätig sind, sollten sich gut vorbereiten, da hier oft besondere Vorschriften gelten.
Dieser Leitfaden zeigt, wie sich Unternehmen in Österreich und der Slowakei auf Steuerprüfungen vorbereiten und häufige Fehler vermeiden können.

2. Wann und warum Steuerprüfungen durchgeführt werden

Steuerprüfungen können aus verschiedenen Gründen erfolgen. In den meisten Fällen handelt es sich um routinemäßige Prüfungen, doch manchmal werden Unternehmen auch gezielt kontrolliert, wenn bestimmte Auffälligkeiten bestehen.

Häufige Gründe für eine Steuerprüfung:

  • Regelmäßige Betriebsprüfungen bei Kapitalgesellschaften

  • Abweichungen oder Unstimmigkeiten in den Steuererklärungen

  • Hohe Vorsteuererstattungen oder auffällige Verluste

  • Verdacht auf Steuerhinterziehung oder fehlerhafte Buchhaltung

  • Grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen, die besondere Prüfungen erfordern

    Unser Tipp: Wer systematisch Buch führt und alle steuerlichen Verpflichtungen erfüllt, kann die Wahrscheinlichkeit einer negativen Prüfung reduzieren.

3. Steuerprüfungen in Österreich: Ablauf und typische Stolperfallen

In Österreich werden Steuerprüfungen durch das Finanzamt (Betriebsprüfung oder Außenprüfung) durchgeführt. Die Prüfung kann sich auf unterschiedliche Steuerarten beziehen, darunter Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer und Lohnabgaben.

Ablauf einer Steuerprüfung in Österreich:

  1. Ankündigung der Prüfung: Unternehmen erhalten in der Regel eine schriftliche Ankündigung.

  2. Prüfzeitraum festlegen: Meist werden die letzten drei bis fünf Jahre überprüft.

  3. Bereitstellung von Unterlagen: Buchhaltung, Steuererklärungen, Rechnungen und Verträge müssen offengelegt werden.

  4. Prüfung vor Ort oder digital: Finanzprüfer analysieren die Buchhaltung und stellen Nachfragen.

  5. Abschlussbericht und Nachforderungen: Falls Fehler gefunden werden, kann das zu Steuernachzahlungen oder Strafen führen.


Häufige Fehler, die zu Nachforderungen führen:

  • Fehlende oder unvollständige Belege (z. B. Rechnungen ohne ordnungsgemäße Angaben)

  • Unklare Betriebsaufwendungen, die nicht ausreichend dokumentiert sind

  • Fehler bei der Umsatzsteuer, insbesondere bei Reverse-Charge-Geschäften

  • Falsche Gehalts- und Lohnabrechnungen, die zu Nachzahlungen bei der Sozialversicherung führen

    Unser Tipp: Unternehmen sollten sich auf eine Prüfung gut vorbereiten, indem sie frühzeitig ihre Buchhaltung überprüfen und fehlende Unterlagen nachreichen.

4. Steuerprüfungen in der Slowakei: Besonderheiten und Risiken

Auch in der Slowakei führen die Finanzbehörden regelmäßige Steuerprüfungen durch. Dabei sind vor allem die Umsatzsteuer und die Körperschaftsteuer im Fokus.

Ablauf einer Steuerprüfung in der Slowakei:

  1. Offizielle Mitteilung durch das Finanzamt: Unternehmen erhalten einen Bescheid über die geplante Prüfung.

  2. Sichtung der Unterlagen: Steuerprüfer verlangen detaillierte Belege und Steuererklärungen der letzten Jahre.

  3. Interviews mit Verantwortlichen: In manchen Fällen werden Geschäftsführende oder Buchhaltungsverantwortliche befragt.

  4. Erstellung eines Prüfberichts: Falls Unstimmigkeiten auftreten, kann das zu Steuernachzahlungen oder Strafen führen.


Typische Probleme bei Steuerprüfungen in der Slowakei:

  • Nicht dokumentierte Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Partnern

  • Fehlerhafte Mehrwertsteuerabzüge oder falsche Umsatzsteuererklärungen

  • Unzureichende Nachweise für Betriebsausgaben

  • Probleme mit der Sozialversicherungspflicht von Geschäftsführern

    Unser Tipp: Unternehmen sollten sich frühzeitig um eine vollständige und gut dokumentierte Buchhaltung kümmern, da Nachforderungen in der Slowakei oft mit hohen Verzugszinsen verbunden sind.

5. Wie Unternehmen sich optimal auf Steuerprüfungen vorbereiten

Eine Steuerprüfung muss kein Problem sein, wenn das Unternehmen gut vorbereitet ist. Die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbereitung sind:

  • Vollständige und ordnungsgemäße Buchhaltung führen
    • Rechnungen, Verträge und Steuererklärungen systematisch aufbewahren

    • Steuerrelevante Unterlagen mindestens sieben Jahre archivieren

  • Umsatzsteuer und Reverse-Charge-Regelungen genau prüfen
    • Fehlerhafte oder doppelte Steuerzahlungen vermeiden

    • Besonders bei grenzüberschreitenden Transaktionen auf korrekte Angaben achten

  • Lohn- und Sozialabgaben fehlerfrei berechnen
    • Korrekte Abrechnung von Gehältern und Sozialversicherungsbeiträgen sicherstellen

    • A1-Bescheinigungen für entsandte Mitarbeitende beantragen

  • Regelmäßige interne Steuerchecks durchführen
    • Steuerberater oder internes Controlling beauftragen, um Fehler frühzeitig zu erkennen

    • Steuerliche Risiken durch Simulation einer Steuerprüfung minimieren

      Unser Tipp: Unternehmen sollten ihre Steuerstrategie regelmäßig überprüfen lassen, um unangenehme Überraschungen bei einer Prüfung zu vermeiden.

6. Was tun, wenn das Finanzamt Steuernachzahlungen fordert?

Falls eine Steuerprüfung zu Nachforderungen oder Strafen führt, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Einspruch gegen den Prüfbericht einlegen: Falls eine Forderung ungerechtfertigt ist, kann ein Einspruch eingereicht werden.

  • Ratenzahlung beantragen: Falls eine Steuernachzahlung finanziell problematisch ist, kann eine Stundung oder Ratenzahlung beim Finanzamt beantragt werden.

  • Professionelle Beratung einholen: In vielen Fällen kann eine Steuerkanzlei helfen, unklare Forderungen zu reduzieren oder anzufechten.

    Unser Tipp: Unternehmen sollten nicht vorschnell Steuernachforderungen akzeptieren, sondern alle Möglichkeiten zur rechtlichen Überprüfung nutzen.

Fazit: Gute Vorbereitung minimiert Risiken

Steuerprüfungen in Österreich und der Slowakei sind nichts Ungewöhnliches – doch eine schlechte Vorbereitung kann hohe Nachforderungen oder Strafen nach sich ziehen.
Unternehmen, die ihre Buchhaltung transparent führen, alle steuerlichen Verpflichtungen kennen und regelmäßig interne Steuerchecks durchführen, können Prüfungen gelassener entgegensehen. Eine frühzeitige steuerliche Beratung kann helfen, Risiken zu minimieren und böse Überraschungen zu vermeiden.

(Dieser Artikel ersetzt keine rechtliche oder steuerliche Beratung. Für konkrete Fragen und individuelle Unterstützung melden Sie sich gerne bei uns.)

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